Zu den kontinuierlich stattfindenden „Stadtgesprächen“ der Parteifreien Kolbermoor freute sich der Vorsitzende Christian Sedlmayr, dass nicht nur Mitglieder, sondern viele interessierte Bürger aus Kolbermoor anwesend waren. „Ziel der Veranstaltung ist es, die aktuellen Entscheidungen im Stadtrat zu erklären und selbstverständlich mit unserem Bürgermeisterkandidaten Thomas Rothmayer seine Ziele für Kolbermoor zu diskutieren“, so Sedlmayr.
Neue Stellplatzsatzung für Kfz und Fahrräder ab 01.10.2025
Fraktionssprecher und 2. Bürgermeister Dieter Kannengießer erklärte die Entscheidungen aus der letzten Stadtratssitzung und beantwortete auch Fragen zu anderen Sachthemen. Er wies darauf hin, dass die seitens der Verwaltung vorbereiteten Themen durchaus intensiv diskutiert werden, die Entscheidungen überwiegend einstimmig gefasst werden. Kernthema in der letzten Stadtratssitzung war die neue Stellplatzsatzung. Kannengießer erläuterte, dass aufgrund des Wegfalls der landesgesetzlichen Verpflichtung zur Herstellung von Stellplätzen (KFZ u. Fahrräder) die Stellplatzsatzung neu gefasst werden musste. Seiner Ansicht nach wurde mit der Kommunalisierung der Stellplatzpflicht (Art. 81 Abs 1 Nr. 4 BayBO) die kommunale Selbstverwaltung zwar gestärkt, hat jedoch eine neue Bürokratisierung in den Kommunen zur Folge. Die Satzung wurde einstimmig beschlossen und kann auf der Hompage der Stadt abgerufen werden. Lediglich die Höhe der Festsetzung eines Ablösebetrages wurde unterschiedlich gesehen, d. h. die Verpflichtung zur Herstellung eines notwendigen Stellplatzes kann vertraglich abgelöst werden. Die Entscheidung liegt im Ermessen der Stadt. Seitens der Verwaltung wurden hier 30.000 € errechnet. Dieter Kannengießer führte hierzu aus, dass die Berechnung der Verwaltung keine Kalkulation darstellt, sondern eine Beispielrechnung.
Als Durchnittschnittswert wurden nach den Bodenrichtwerten 760€ aus dem gesamten Stadtgebiet angesetzt, obwohl erfahrungsgemäß Ablösen die Innenstadt betreffen und hier höhere Richtwerte gelten. Er wies darauf hin, dass z. B. das seitens der Stadt neu zu errichtende Parkhaus 45.000 €/je Stellplatz ohne Grundstückskosten kostet. Dies ist zwar nicht unmittelbar vergleichbar, die Baumaßnahme jedoch wegen Bedarf an Stellplätzen ist zu realisieren. Das Angebot der Ablöse kann, muss aber vom Bauherrn nicht angenommen werden. Dies zeigt sich aus den Zahlen seit 2019. Hier wurde lediglich bei 5 Bauvorhaben 19 Stellplätze abgelöst. Der Großteil der Bauwerber konnte seinen Verpflichtungen zur Herstellung von Stellplätzen nachkommen. Dem Verwaltungsvorschlag wurde letztlich mehrheitlich zugestimmt.
Bürgermeisterkandidat Thomas Rothmayer nennt seine Ziele und stellt sich Fragen
Anschließend stellte sich der 40-jährige Bürgermeisterkandidat Thomas Rothmayer vor. Sein familiäres Umfeld, seine beruflichen Kompetenzen und seine Vernetzung in Kolbermoor. Diese und weitere Informationen seien auch auf seiner persönlichen Hompage unter www. thomas-rothmayer.de nachzulesen oder im Vorstellungsvideo anzusehen.
Neues Parkhaus am Bahnhof wichtig
Seitens der Anwesenden wurde nachgefragt, ob denn das neue Parkhaus benötigt wird, wenn das Parkhaus am Rathaus so leer erscheint. Dazu entgegnete Thomas Rothmayer, dass dieser Eindruck täuscht, da von den 167 Parkplätzen ca. 100 vermietet sind und die Mieter tagsüber nicht im Parkhaus sind. Der Rest steht für Besucher der städtischen Einrichtungen Rathaus, VHS, Bücherei, Friedhof und Innenstadt zur Verfügung. Die Notwendigkeit für das künftige Parkhaus am Bahnhof ist unumstritten und dient der Entlastung des innerstädtischen Parkverkehrs, die Besucher des Mareissaales, Maibaumfestes, Weihnachtsmarktes und sonstigen Veranstaltungen. Positiv nahmen die Besucher seine Aussagen hinsichtlich der Nachhaltigkeit in die Holzbauweise des Parkhauses auf, die auch gesondert gefördert wird.
Fortführung des integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK)
Eine Frage war auch, was ist ISEK und warum erscheint dir dies wichtig? Die Stadtentwicklung ist ein dauerhaftes Projekt das sich über lange Zeiträume erstreckt. Der erarbeitete Sanierungsplan (Satzung) betrifft die „Stadtmitte“ . Die Satzung gilt 15 Jahre. In das Entwicklungskonzept flossen Konzepte zur Stärkung der Innenstadt, Bestandsaufnahmen, Analysen. Gegenüberstellung der Qualitäten/Potentiale und der Mängel/Konfliktbereiche und wurden Handlungsfelder und Ziele formuliert. Viele Maßnahmen wurden bereits erledigt, wie z.B. Vorplatz Friedhof, Neugestaltung Karl-Daniels-Platz, Tonwerksunterführung, Errichtung Wohn- u. Geschäftshaus am Rathausplatz ect. Einiges liegt noch vor uns, das es gilt umzusetzen, so Rothmayer.
Kandidatur für den Kreistag
Thomas Rothmayer erläuterte warum er sich auch für den Kreistag bewirbt. Durch die enge Verbindung der Sachthemen, wie z. B. 23 weiterführende Schulen, Jugendhilfe oder die ROMED-Kreiskliniken ist die Stadt Kolbermoor mit betroffen. Als Stadt Kolbermoor sind wir nicht nur die einwohnerstärkste Kommune, sondern der größte Kreisumlagenzahler mit ca. 17 Mio. € im Jahr 2025. Eine Einflussnahme über diese Aufgabenbereiche ist unbedingt erforderlich. Mit mir bewerben sich noch mehrere Stadtratsmitglieder, wie Stefan Reischl, Max Schlarb und Kerim Bacak. 2. Bürgermeister Dieter Kannengießer hat in seinen fast 30 Jahren als Kreistagsmitglied und 12-jährigem Wirken als stellvertretender Landrat durchaus einiges mit bewegt. Mit ca. 20 amtierenden parteifreien 1. Bürgermeistern, etlichen Gemeinderäten und Persönlichkeiten aus dem Landkreis für den Kreistag befinden wir uns in guter Gesellschaft.
Ganztagesbetreuung und Freibad ebenfalls wichtige Themen
Die anwesende Inklusionsbeauftragte der Stadt Kolbermoor Vroni Gmeiner wollte wissen, wie es denn um die Barrierefreiheit beim neu entstehenden Bau der Ganztagesbetreuung bestellt ist. Hier wurde darauf hingewiesen, dass die Planungen erst am Anfang stehen und sie wie üblich, eingebunden wird. Thomas Rothmayer würde sich freuen, wenn sich Vroni Gmeiner auch zukünftig als Inklusionsbeauftragte zur Verfügung stellen würde. Über die Öffnungszeiten des Freibades, die Beheizung, Gastronomie und Attraktivität des Freibades entwickelte sich eine rege Diskussion. Der anwesende Ortsvorsitzende des Vdk, Michael Zeisler, konnte aus seiner beruflichen Erfahrung verstehen, dass die Öffnungszeiten an das Vorhandensein qualifizierten Personals gebunden ist und verglich dies mit der Einhaltung von Lenkzeiten von Kraftfahrern. Thomas Rothmayer verwies auf die anstehende Sanierung des Freibades in den nächsten Jahren, bei der alle Anliegen zu berücksichtigen seien. Dennoch werden kurzfristige Verbesserungen vor dem Start der neuen Saison genau zu prüfen und abwägen sein.
Abschließend wies Vorsitzender Christian Sedlmayr darauf hin, dass die „Stadtgespräche“ der Parteifreien fortgesetzt werden und er sich freut, wenn viele Kolbermoorer Themen mit den Stadträten und dem Bürgermeisterkandidaten der Parteifreien so intensiv diskutiert werden.
Armin Schön, Pressereferent Parteifreie Kolbermoor e. V.